Geniale Dilletanten – Subkultur der 1980er-Jahre

0175_13A_01p_webIm Deutschland der frühen 1980er-Jahre erlangt eine künstlerische Alternativszene mit lautstarkem Protest und gezielter Provokation international Aufsehen und Anerkennung. Ihre Akteure setzen nicht auf virtuoses Können, sie streben stattdessen nach Selbstorganisation im Sinne des Do-It-Yourself-Gedankens. Den Wunsch nach einem radikalen Bruch untermauern sie mit der Gründung eigener Plattenlabel, Magazine, Galerien und Clubs. Besonders in den Kunsthochschulen entwickelt sich eine künstlerische Dynamik, die geprägt ist durch genreübergreifendes Experimentieren. Bands wie „Einstürzende Neubauten“, „F.S.K.“ oder „Palais Schaumburg“ prägen eine neue musikalische Avantgarde. 1981 findet im Berliner Tempodrom ein Festival statt, dessen bewusst falsch geschriebener Titel zum Synonym für diese deutsche Subkultur wird: „Geniale Dilletanten“. Die gleichnamige Ausstellung gibt Einblick in die vielfältigen Verbindungen der Akteure untereinander und erzählt, wie sich Musik, Kunst, Film, Mode und Design gegenseitig beeinflussten.

Eine Ausstellung des Goethe-Instituts vom 23. Januar bis 30. April 2016 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz, 20099 Hamburg

 

0175_34Ag_webDie hier gezeigten Fotos von Anno Dittmer dokumentieren die Performance „Hypnotischer Krach“: Im April 1982 zerschlagen Andrew Unruh und Kiddy Citny in einer Badewanne im Hinterzimmer des legendären Szene-Clubs Risiko die angesammelten leeren Flaschen. Das Publikum genießt die ekstatische Noise-Musik.